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Omamas Kartoffelsalat 2.0

  • 45 Minuten + Abkühl- und Durchziehzeiten
  • einfach
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Eine breit aufgestellte kulinarische Erziehung macht sich immer bezahlt. Wenn die lieben „Kleinen“ nach den Familien-Rezepten fragen, hat man alles richtig gemacht. Während mein „Kleiner“ noch in der sogenannten „möglichst viel“-Phase ist, ist meine Süße - altersbedingt - schon einen Schritt weiter. Obwohl sie nach eigenen Angaben NIE in die Küche konnte, weil ihre Mutter da immer drin rumwerkelte, hat sie viel Freude am Kochen und Backen und diesbezüglich auch ein ausgesprochen gutes und kreatives Händchen. Aus dem „fernen“ Oldenburg erreichen mich aber hin und wieder doch mal Anfragen, wie das ein oder andere genau zubereitet wird, damit es so schmeckt, wie zu Hause. Da lass ich mich dann nicht lange bitten und mache mich umgehend ans Werk. Gewünscht diesmal: Kartoffelsalat mit ‚ohne Mayo‘ und Gurke. Das Grundrezept kommt von Omama Else (Oma meines Mannes, Anm. der Redakt.), ansässig im Ländle, explizit Stuttgart. Der im Ländle beliebte Kartoffelsalat mit Brühe war eine ihrer Spezialitäten. Laut Erzählungen gab es Sonntags gern eine Gallone Kartoffelsalat mit kapitalen Fleischbergen, Gurkensalat und diversen Schnäpschen im Nachgang, damit es beim anschließenden Mittagsschlaf kein Magenkniepen gab. Ich habe die Gurke kurzerhand in den Salat integriert und einen üppigen „Strauß“ Kräuter zugegeben. Statt Braten gibt es bei uns eher „Catch of the day“ und keine Schnäpschen oder Nickerchen. Als Frau von Welt, wäre Omama Else der Salat-Modernisierung gegenüber sehr aufgeschlossen gewesen, bezüglich der fehlenden Schnäpschen und Nickerchen aber eher „not amused“. Aber Schlußendlich schafft es ihr Salat - von ihrer Warte aus betrachtet - nicht nur in die nächste und übernächste, sondern auch in die überübernächste Generation - wenn das keine Erfolgsgeschichte ist.   

DAS BRAUCHT MAN (für 6-8 Personen):
1,5 kgBio-Kartoffeln, festkochend
1 Salatgurke, bio
2 rote Zwiebeln
400 mlGemüsebrühe, heiß
1/2 BundDill
1/2 Bundglatte Petersilie
1/2 BundSchnittlauch
7-8 ELWeißweinessig
1-2 ELSenf, mittelscharf
70 mlOlivenöl, nativ
150-180 gSeelachs-Filet nach Belieben (pro Person)
1 Bio-Zitrone, Saft
1-2 ELBratöl
1 TLPul Biber oder Chili-Flocken
Ahornsirup
Salz
Pfeffer
Sahne-Meerrettich nach Belieben
SO WIRD'S GEMACHT:

Kartoffeln gründlich abschrubben und in Salzwasser bissfest garen. Abgießen, kurz ausdampfen lassen und vollständig abkühlen lassen. Am besten am Vortag kochen und über Nacht in den Kühlschrank geben.

Die Kartoffeln ggfs. pellen, in Scheiben schneiden und in eine große Schüssel geben, pfeffern und salzen. Neuen Kartoffeln verwende ich ungepellt.

Gurke waschen, der Länge nach halbieren, entkernen und in dünne Scheiben schneiden.

Zwiebeln schälen und fein würfeln. Kräuter waschen, trocken schütteln und fein hacken.

Senf, 1-2 TL Salz, 1 TL Pul Biber, Pfeffer, 1 TL Ahornsirup und Weißweinessig mit einem kleinen Schneebesen vermischen. Erst die Brühe zugießen, dann das Öl unterschlagen und abschmecken.

Die Zwiebelwürfel und die Brühe gründlich mit den Kartoffeln vermengen und ca. 30 Minuten ziehen lassen.

Dann die Kräuter und die Gurke unterheben und weitere 30 Minuten ziehen lassen.

In der Zwischenzeit den Seelachs vorbereiten, d.h. die Filets kalt abspülen, trocken tupfen, mit Zitronensaft säuern, salzen und pfeffern. In einer geeigneten Pfanne das Bratöl erhitzen und den Seelachs von beiden Seiten goldbraun braten.

Den Kartoffelsalat noch einmal abschmecken und mit Seelachs und Sahne-Meerrettich genießen.

GEHT AUCH MIT:

Gelagerte Kartoffeln sollten immer gepellt werden, egal ob bio oder nicht. Ein paar Radieschen bringen noch etwas Farbe mit, waren hier aber ausdrücklich nicht gewünscht. Meine Vorliebe für selbige wurde offensichtlich nicht vererbt.

DAZU PASST:

Ob mit Fisch, Tofu oder Seitan, solo oder als Grill-Beilage, vielleicht auch zu beschriebenen Fleischbergen - in Sachen Getränke gilt: nix ist unmöglich.